Segel Yacht 
A R I E L 

Sommerreise Dänemark



Donnerstag, 30. Juli 2020

Abfahrt gegen 12:00

Windvorhersage West 5, abnehmend. Also mit halbem Wind nach Marstal/Ærœ. Wir müssen uns an die hoppelige See gewöhnen, dennoch rauschen wir mit 9 kn über Grund dahin. Schließlich muß doch ein Reff ins Großsegel. Wie immer werden wir dadurch nicht langsamer. Bald tauchen Ærœ und Langeland auf und um 16:00 laufen wir in die Marstalrinne ein. Kurz nach 17:00 fällt der Anker östlich Marstal. Ein dramatischer Sonnenuntergang läßt auf gutes Wetter hoffen.


Freitag, 31. Juli 2020

Nach ruhiger Ankernacht mit raumem Wind weiter in Richtung Rudkœbing Lœb. Trotz südgehenden Stroms kommen wir gut voran und haben mittags das Nordende der Rinne erreicht. Dann eine halbe Stunde Flaute mit spiegelglattem Wasser. Der Wind springt um auf Nornorddost. Wir kreuzen die Langelandküste hinauf - man könnte von „Genußkreuzen“ sprechen: kaum Welle, Windstärke 4 und blauer Himmel. Rechtzeitig zum Kaffeetrinken erwischen wir in Lundeborg noch einen freien Platz. Zwar fast in der Einfahrt, dafür sozusagen Sperrsitz im Hafenkino! Mindestens zwanzig weitere Schiffe aller Größen drängen noch in den Hafen und finden wunderbarerweise ohne laute Worte ganz in Ruhe ihr Plätzchen. 

 

Samstag, 1. August 2020

Um 5:00 weckt uns lautes Motorengeräusch. Der dicke Fischkutter quält sich an uns vorbei, denn wir engen die Ausfahrt ein. Ich entschuldige mich per Handzeichen, er schimpft vor sich hin (zu recht, muß ich gestehen!).

Kurz nach neun räumen wir im allgemeine Aufbruchstrubel unseren Platz und steuern das Smørstakke Løb vor Lohals an. Der Wind weht frisch aus OSO. Wir runden die Nordspitze Langelands, dann hart am Wind Richtund Agersœ. Inzwischen haben wir doch 20 kn Wind, also erstes Reff einlegen und die Cutter-Fock statt des Yankee. Nach einer Wende an der Norspitze von Agersœ rauschen wir im Landschutz nach Süden auf unser Ziel Omø zu. Der nette Hafenmeister weist uns in den Fischerhafen und hilft beim Festmachen. 

Das Inselchen ist ein Idyll! Angeblich das besterhaltene Inseldorf mit zahlreichen quadratischen Bauernhöfen, die größtenteil auch noch mir Reet gedeckt sind. Die Kornfelder wiegen sich prächtig im Wind, darüber ein wolkenloser Sommerhimmel. Am Abend ein perfekter Sonnenuntergang! 


Sonntag, 2. August 2020

Diesmal rumpelt es morgens um vier: der Wind hat wie vorhergesagt auf West gedreht und das Motorboot vor uns war nicht ordentlich festgemacht. Unser Anker bearbeitete dadurch seinen Bugkorb. Die Leutchen hatten offenbar einen guten Schlaf und bemerkten nichts bis ich sie weckte.

Mit Rückenwind schaukeln wir tagsüber nach Osten in Smålands Fahrwasser hinein. An Femœ´s Ostküste fällt der Anker. Während des Landgangs besuche ich die Inseltrolle. Drohende Gewitterwolken bringen außer ein paar Regentropfen nicht Schlimmes.

 

Montag, 3. August 2020

Weiter angenehmer Westwind Stärke 3 und blauer Himmel mit ein paar Cumuli. Meist mit ausgebaumten Yankee passieren wir den Storstrœm und den Bœgestrœm. Der Neubau der Storstrœm-Brücke hat zu einem neuen Sperrgebiet mit betonnter Durchfahrt geführt. Im Moment scheint das aber noch niemanden zu kümmern.

Rechtzeitig zum Kaffee fällt der Anker an der Südostküste von Møn. Abends bombastischer Vollmondaufgang! 


Dienstag, 4. August 2020

Vor leichtem Südwest treiben wir die paar Meilen bis Klintholm, wo wir am frühen Nachmittag festmachen. 

Mit Fahrrädern geht´s durch das korngelbe Sommerland in Richtung Møn´s Klint. Wir bestaunen einen riesigen Mähdrescher, der in ca. 20m breiten Bahnen das Korn erntet und gleich auf den parallel mitfahrenden Anhänger spuckt. Ein Hügelgrab aus der Bronzezeit erinnert an die Zeit vor dreitausend Jahren! 

Diesmal wandern wir trotz aller Warnungen am Ufer des Kliffs entlang. So etwas ängstlich schaut man ja schon gelegentlich nach oben ob alles hält, was dort überhängt. 


Mittwoch, 5. August 2020

Mit frischer Südsüdwest umrunden wir einmal mehr raumschots die Møn-Klippen und lassen die Untiefen der Storström Ansteuerung weit an Backbord. Zuletzt geht’s dann gerefft und mit kleiner Cutterfock auf die Kreuz bis zur Einfahrt in das enge Fahrwasser nach Præstø. Wir finden einen freundlichen Hafen mit einem schönen Platz an der Außenpier. 


Donnerstag, 6. August 2020

Morgenspaziergang zum Schloß/Gut Nysø. Hier gingen in Dänemarks „Goldenem Zeitalter“ der Dichter H.Chr. Andersen und der Bildhauer Bertel Thorwaldsen ein und aus. Leider öffnet das Museum nur sonntags. 

Nachmittags Spaziergang zur Kirche von Præstø. 1470 wurde hier ein Antoniterkloster gestiftet, allerdings nach der Reformation im Jahr 1536 wieder abgerissen. Über 40 000 Mauersteine brachte man nach Kopenhagen, wo sie beim Bau des Kopenhagener Schlosses wieder verwendet wurden. Heute besteht in der Nähe des ehemaligen Klosters ein edles Hotel mit Michelin-gelobtem Restaurant. Für 1.500 Kronen kann man abends seinen Gaumen mehrgängig verwöhnen lassen.

 

 


Freitag, 7. August 2020 

Bei leichtem Ostwind Aufkreuzen nach Rødvig.


Samstag, 8. August 2020

Blauer Himmel – kaum Wind! Nach vergeblichem Segelversuch wieder an Møn´s Klint vorbei nach Klintholm

Sonntag, 9. August 2020

Bei strahlendem Hochdruckwetter wieder vergebliche Segelversuche. Letztlich unter Motor nach Hesnäs.

Montag, 10. August 2020

Organisatorische Zwischenstops in Bogø Havn und Stubbeköbing. 

Stubbeköbing stellt sich als sehenswerte Überraschung mit schönem Hauptplatz und mittelalterlicher Kirche heraus. Zudem noch eine der ältesten noch im Regelbetrieb befindliche Fähre in Dänemark. Ein Holzschiff!!! Da kommen wir gern nochmal wieder!

Dann bei wieder gutem Ostwind unter Gennaker durch den Grönsund und Storström nach Westen gepflügt. Später, wieder konventionell besegelt, vorbei an Femø an die Westküste von Fejø zum Ankern. 


Dienstag, 11. August 2020

Ost 4-5! Das heißt mit raumem Wind durch das Ståldyb und fast ohne Kursänderung weiter über den Langelandsbælt zur Nordspitze von Langeland. Dort ein Reff ins Großsegel und an Langelands Westküste bis Lohals. Leider verungücktes Anlegemanöver – aber nichts und niemanden beschädigt. Die Leihfahrräder sind im Liegegeld inbegriffen. Schöner Radausflug zum Kœbmand und an den Strand. Abends wieder ein noch schönerer Sonnenuntergang. 


 

Mittwoch, 12. August 2020

Immer noch stetiger Ostwind 4 – 5 Bf. Mit gerefftem Großsegel und kleiner Cutterfock geht’s mit halbem Wind ab nach Süden. Dann gleiten wir sanft durch den waldigen Svendborg Sund. Wir bewundern die gepflegten Sommervillen und aufgehübschten (ehemaligen) Fischer“hütten“ mit eigenem Bootssteg inkl. manch adrettem Schiff"chen". Dann nach einigen Halsen wieder mit halbem Wind durch das Højenstene Løb in Richtung Ærø. Westlich von Ærøskøbing lädt die von drei Seiten geschützte Bucht Revkrog zum Ankern ein.  Etwas 20 andere Schiffe finden das auch, aber die Bucht bietet genügend für alle Platz. Die sandigen Ufer der Bucht sind gesäumt von vielfarbigen und vielgestaltigen Badehütten. Erneut läßt sich bequem vom Cockpit aus ein karibischer Sonnenuntergang mit dramatisch blutrotem Abendhimmel beobachten. Obwohl von der untergehenden Sonne vergoldet, deuten Cirrhen einen Wetterwechsel an. 


Donnerstag, 13. August 2020

Kein Wetterwechsel – bisher!

Heute wollen wir Ost gutmachen, damit wir morgen eine bequeme Überfahrt nach Kiel haben. 

In den geschützten Gewässern der Dänischen Südsee macht das Kreuzen richtig Spaß. Sowohl das Mørkedyp als auch die Marstal-Rinne lassen sich gerade anliegen. In der Marstalrinne schiebt uns der Strom nach Luv. So daß wir voller fahren können. Dann noch einige Kreuzschläge in der Marstal Bucht und der Anker fällt in Lee von Bagenkop mit direktem Blick auf die Kirche









Ein toller Segeltag mit inzwischen obligatorischem Karibik-Sonnenuntergang geht zu Ende!


 

Freitag, 14. August 2020

Bei müdem Ost schaukeln wir in Richtung Kiel. Letztendlich bringt uns die Stahlfock nach Hause!