Segel Yacht 
A R I E L 

Minde -Göteborg



 4.7. 

Start in Minde. Südwest-Westwind 4 in Schauern auch mal 5-6. Durch den Alsen Sund und Årø Sund 


an Middelfahrt vorbei bis in die Sandbjerg Vig nahe Juelsminde. Zum Schluß doch nochmal einen kräftigen Schauer abbekommen. Ruhige Nacht vor Anker 



 5.7. 

Erst mal genau vor dem Wind mit ausgebaumten Yankee südlich an Endelave vorbei. Zwischen Samsø und Tunø wird´s schwarz am Himmel. Lieber den Yankee einrollen und mit der Cutter-Fock weiter. Eine Stunde später ist der Zauber vorbei und der Yankee muß wieder raus. Jütlands Ostküste zieht rasch vorbei. Kurz vor der Hafeneinfahrt nach Grenå fällt der Anker. Wie immer herrscht dort großer Andrang. Allerdings steht auf dem Ankerplatz etwas Schwell. 



 6.7. 

Pünktlich Aufstehen! Um 7:00 geht´s los. WNW 5 eventuell zunehmend ist angesagt, also gleich das erste Reff ins Großsegel und die Cutter-Fock gesetzt. Bis Fornæs querab liegt, geht es ja noch gemütlich.

Ein schwarzer Carbonsegler zieht vorbei. Dann geht’s in die Aalborg-Bucht hinein und nun wird die „Chaussee holperig“, wie mein Lehrer auf der Seefahrtschule zu sagen pflegte. Der Schwarzsegler hat nach einer Stunde die Nase voll und dreht um. ARIEL rumpelt weiter nach Norden und um 16:00 liegt Læsø Rende Lchtf. querab. Der viel beschworene Landschutz wird spürbar. Um 18:00 ist Sæby erreicht. Langer Fußmarsch zum Super Brugsen: zur Feier des Tages soll es Husarentopf geben. 



 7.7. 

Gestern drohte der Wetterbericht noch Nordwind an. Beim Start um 8:15 herrscht aber noch WNW. Also doch weiter der Jütländischen Küste entlang nach Norden. Fredrikshavn und Hirsholm bleiben Backbord liegen. Dann eine plötzliche Winddrehung auf NNO. Wende. Hoch am Wind läßt sich Ålbæk anliegen. Davon habe ich viel Gutes gehört und ich war noch nie dort. Um 12:30 mache ich mit Hilfe einer resoluten Norwegerin fest. Die begleitenden Herren schauten sich das aus ihrem Cockpit an. Ålbæk ist wirklich ein idyllischer, ruhiger und doch gut ausgebauter Hafen. Auf beiden Seiten feiner Sandstrand. Die Werft hatte gut zu tun. Ein restaurierter Fischkutter wurde zu Wasser gelassen zwei Berufsfischer kamen zur Überholung an Land. 



 8.7. 

„Fahr doch mit dem Zug nach Skagen! Dauert nur eine halbe Stunde! Es ist immer so schrecklich voll in Skagen!“ Mit diesen Warnungen im Ohr lege ich um 9:00 ab. Es weht ein böiger NW 4 und ich segle  gemächlich mit dem gerefften Großsegel die neun Meilen. Lange vor 12:00 möchte ich ja nicht ankommen. Wie erwartet ist es ziemlich voll. Aber nicht aussichtlos. In der hintersten (Besser gesagt: vordersten) Hafenecke ist ein Platz frei. 

Bin mal gespannt wie ich da wieder raus komme! Am Nachmittag Skagen Museum: Krøer og Paris. Die Einflüsse der Impressionisten auf die Skagen Maler.

 Über Nacht ist ordentlich Wind angesagt. Soll morgen aber wieder nachlassen. 



 9.7. 

Am Vormittag gehe ich zur „versandeten“ alten Kirche. Ein idyllischer Spaziergang durch Kieferwäldchen und Dünen. 

Der neuste Wetterbericht sagt NW um 5 also los. Mein freundlicher dänischer Nachbar hilft mir mit den Leinen und um 14:00 kann ich lossegeln. Mit doppelt gerefftem Großsegel rauscht Ariel in Richtung Marstrand. Kurz vor 18:00 läßt der Wind wie versprochen nach und es kann ausgerefft werden. Erst kommen die Festung von Marstrand, dann Hätteberget und die Pater Noster Schären mit ihrem charakteristischen Leuchtturm in Sicht. Q-Wende und mit halbem Wind auf dem äußeren Schärenweg nach Süden bis sich die Ankerbucht auf der SW-Seite von Klåverön öffnet. Wie befürchtet ist die Bucht gut mit Ankerliegern belegt. Da muß ich mit einem der äußeren Plätze vorlieb nehmen. Von See steht doch eine ganz ordentlicher Schwell in die Bucht. Das macht die erste Nachthälfte etwas „rollig“. 



 10.7. 

Nun bin ich fast am Ziel, will aber noch etwas hier bleiben. Ab neun Uhr herrscht Aufbruchstimmung bei den Ankerliegern. Ich habe mir schon meine Traumstelle ausgesucht. Kaum ist der Platz frei gehe ich auch Anker auf und verhole mich in die äußerste Nordostecke der Bucht. Den Landgang beginne ich mit einem Halbseitenbad. Beim Aussteigen aus dem Beiboot lande ich im seichten Wasser. Rucksack (und Elektronik) bleiben zum Glück trocken. Auch die Schwimmweste löst nicht aus! Nach einer sonnigen Trocknungspause erwandere ich die umliegenden „Berge“. Wunderbarer Ausblick über die Bucht, die Pater Noster Schären und Marstrand. 



 11.7. 

 Der Ankergrund war wirklich gut haltender, zäher Mud! Um die Kette und das Deck einigermaßen sauber zu bekommen muß mindestens dreißig mal gepützt werden. Aber Wasser gibt´s ja genug. Mit langsamer Fahrt motore ich um die Südküste von Klåverön herum. Dann schaue ich mir die in der Nähe liegenden Ankerplätze von Vaxholm und Högö zwecks späterer Visite noch an. Inzwischen ist eine leichte Westbrise aufgekommen und mit 2-3 kn schleiche ich gemächlich durch den Sälöfjord nach Süden. Überall schmucke Häuser (Preisklasse Holzhütte bis Luxusbungalow) mit eigenem Wasserzugang. Auf dem Wasser selbst ein Betrieb wie auf der Kieler Förde am Sonntag. Schließlich taucht Långedrag voraus auf. Reichlich grüne Schilder lassen alle Liegeplatzsorgen verschwinden. Der erste Teil der Reise ist beendet.